18.01.2005
Die europäische Firma Airbus hat mit dem A 380 das größte Passagierflugzeug der Welt vorgestellt. In dem riesigen Flugzeug können bis zu 850 Passagiere transportiert werden - das sind mehr als doppelt so viele wie mit dem bisherigen Rekordhalter Jumbo Jet.
Man kann sich gar nicht richtig vorstellen, dass so ein gigantisches Flugzeug überhaupt abheben kann. Es ist so lang wie ein Fußballfeld und so hoch wie ein Haus mit acht Stockwerken. An seinen Flügeln ist es 80 Meter breit.
Der Airbus A 380 kann mit Passagieren und Gepäck bis zu 590 Tonnen wiegen, das sind 590.000 Kilogramm - soviel wie 118 ausgewachsene afrikanische Elefantenkühe. Für seine Größe ist er damit sogar noch ziemlich leicht. Um das zu erreichen, haben die Flugzeugbauer alle möglichen Materialien aus der Weltraumforschung eingebaut.
Mit seinen riesigen Tanks und seinem relativ geringen Verbrauch kann der Gigant ohne Zwischenstopp von Frankfurt bis nach Australien fliegen. In Zahlen klingt das so: Er kann bis zu 310.000 Liter Flugbenzin tanken und damit Strecken von bis zu 15.000 Kilometern fliegen.
Bisher mussten Passagierflugzeuge nach Australien ein- bis zweimal zwischenlanden und nachtanken. Ohne diese Aufenthalte erreichen die Reisenden einige Stunden früher ihr Ziel.
Macht so ein riesiges Flugzeug wirklich Sinn?
Nur wenn das Flugzeug voll besetzt mit Passagieren und Fracht fliegt, lohnt sich das Abheben. Dann werden pro Passagier zwölf Prozent weniger Benzin verbraucht als beim Jumbo Jet
Aber natürlich gibt es auch Probleme mit dem neuen Riesenflieger. Die normalen Landebahnen sind nicht für so große Flugzeuge gebaut worden. Die größten Flughäfen der Welt haben schon neue, extra breite Landebahnen angelegt. Und das ist wiederum schlecht für die Umwelt, weil dafür Landschaften zerstört werden mussten.
Wie fliegt es sich denn in so einem Giganten?
Die Passagiere verteilen sich im A 380 auf zwei Stockwerke. Sonst hat sich an den Sitzreihen nicht viel geändert. Wenn du schon mal geflogen bist, dann weißt du bestimmt, dass es ganz schön eng und unbequem werden kann auf so einer langen Reise.
Wie eng die Passagiere am Ende tatsächlich zusammenrücken müssen, das kommt auf die jeweilige Fluggesellschaft an, die den Airbus A380 bestellt. Denn diese kann das selber festlegen. Wenn sie will, kann sie auch weniger als 850 Sitze einbauen lassen. Dann hätte jeder Gast etwas mehr Platz oder es könnte zusätzlich ein Restaurant oder ein kleines Geschäft eingebaut werden.
Die ersten Flüge mit den Singapore Airlines können neugierige Reisende erst Ende des Jahres 2006 buchen. Ein Jahr darauf sollen dann 15 der Riesenflugzeuge für die deutsche Lufthansa abheben. Bis dahin müssen sich die Reisenden also noch gedulden.
Der Airbus - ein europäisches Gemeinschaftsprojekt
Auf den Flugplätzen in Frankfurt am Main und München - aber auch auf der ganzen Welt - gibt es noch viel zu tun. Es müssen neue Landebahnen, Hebebühnen und Passagierbrücken gebaut werden. Bislang können Fluggäste noch nicht gleichzeitig in beide Stockwerke des Airbus A380 einsteigen.
Den Airbus haben Menschen aus ganz Europa entwickelt und gebaut. Deutschland beteiligt sich mit Airbus-Werken in Hamburg, Nordenham und Stade. Die Motoren liefert Rolls-Royce in England. Zusammengesetzt werden die einzelnen Flugzeugteile in der französischen Stadt Toulouse. Es liegen schon über 140 Airbus-Bestellungen aus der ganzen Welt vor. Durch den Erfolg des neuen Superfliegers werden auch bei uns viele Arbeitsplätze gesichert.
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