Indianer: Die Inuit

Überleben in der Kälte

Teil 7 von 9

Das Leben im arktischen Eis war nie leicht für die Inuit. Doch sie lernten bei bis zu 50 Grad unter dem Gefrierpunkt zu leben.


Inuit auf Kings Island, 1906 (Quelle: Frank and Frances Carpenter Collection (Library of Congress))

Die Inuit leben in der Arktis rund um den Nordpol - von Russland und Norwegen über Grönland bis nach Kanada und in die USA. Das Inuit-Gebiet ist eine der rauesten Region unserer Erde. Von den Cree-Indianern wurden sie "Eskimos" getauft, was "Rohfleischesser" bedeutet. Für die Inuit ist das Wort Eskimo daher ein Schimpfwort.

Sieg über die Dorset

Die ersten Bewohner der Arktis waren die Dorset. Sie kamen erst lange nach den Indianern nach Nordamerika. Etwa 2.000 vor Christus wanderten sie aus Sibirien nach Nordamerika ein. Doch das Volk der Dorset wurde zwischen 1000 und 1200 nach Christus von den Thule besiegt und ausgerottet. Die Nachfahren der Thule sind die Inuit.

Leben im Eis

Etwa 350.000 Inuit bewohnten seitdem den arktischen Teil des Kontinents, die meisten von ihnen in Grönland. Dabei hatten sie bis ins 20. Jahrhundert eine relativ einheitliche Kultur bewahrt. Sie lebten vor allem von der Jagd nach Fischen, Robben, Walrossen und Walen. Außerdem sammelten sie Beeren und Früchte.

An die eiskalte Umgebung hatten sich die Inuit zwar bestmöglich angepasst, dennoch wurden sie nie besonders alt. Da sie das wussten, heirateten sie schon früh - fast noch als Kinder. Es musste aber weder bei einer Ehefrau, noch bei einem Ehemann in der Familie bleiben. Nach der Hochzeit behielten die Ehepartner ihren Besitz. Die Rollen waren dann klar verteilt: Die Männer waren für Hausbau, Jagd und Fischfang zuständig. Die Frauen kochten, bearbeiteten Tierhäute und fertigten die Kleidung. Zur Familie gehörten außerdem stets alle nahen Verwandten.

Die Inuitfamilien lebten die meiste Zeit in Lehm- und Steinhütten, die mit Fellen ausgelegt waren. Die bekannten Iglus aus Eis wurden auf den langen Jagd- und Handelsreisen als Zwischenunterkünfte genutzt. Zur Fortbewegung auf dem Wasser nutzten sie das Kajak und das Umiak; auf dem Land dienten ihnen Schlitten mit Huskie-Hunden zum Transport.

Das Ende der uralten Lebensweise

Im Gegensatz zu allen anderen Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents wurden die Inuit von den Europäern weitestgehend in Ruhe gelassen und konnten so ihre Kultur bewahren. Erst als in der Arktis Öl gefunden wurde, kamen sie mit der modernen Welt näher in Berührung. Doch das Leben der Inuit hat sich heute sehr stark geändert: Hundeschlitten wurden durch Motorschlitten abgelöst und die traditionellen Hütten durch moderne Steinhäuser. Wegen dem allgemeinen Walfangverbot und dem Verbot des Handels mit Robbenfellen können die Inuit ihre Handwerksprodukte nicht mehr verkaufen.

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letzte Aktualisierung: 14.02.2010

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