Allein in Privathaushalten wird tagtäglich sehr viel Energie verbraucht - größtenteils unnötig! Das kostet nicht nur Unmengen an Geld, sondern belastet unsere Umwelt massiv! Auch der fortschreitende Klimawandel ist Besorgnis erregend. Die extreme Energieverschwendung muss deutlich eingeschränkt werden. Auf was solltest du achten und wo kannst du überall Energie einsparen?
Manche Menschen meinen sogar, sie müssten im Winter ihre Terrasse mit einem Heizstrahler wärmen, um auch bei Minusgraden ohne Winterjacke gemütlich draußen sitzen zu können. Aber auch schon für den Standby-Modus technischer Geräte müssen alleine in Deutschland Tag und Nacht zwei der 17 laufenden Atomkraftwerke betrieben werden. Helles Köpfchen gibt dir Tipps, wie du den Energieverbrauch einschränken und die Umwelt schonen kannst.
1. Licht
Normale Glühlampen sollte heute eigentlich niemand mehr verwenden, denn sie verbrauchen zu viel Energie. 95-99% der Energie werden für Abwärme benötigt. Energiesparlampen haben nur 20% Wärmeverlust, sind aber genauso hell. Also:
- Normale Glühbirnen gegen Energiesparlampen austauschen. Denn die brauchen bis zu 80% weniger Strom und halten bis zu 15 Mal länger.
- Das Licht muss auch nicht immer brennen. Wenn du länger als fünf Minuten aus dem Zimmer gehst, solltest du das Licht ausschalten.
2. Goodbye, Stand-By!
Viele Geräte wie Stereoanlage, Fernseher, Videorekorder, DVD-Player oder die Spielekonsole haben eine Warteschaltung ("Stand-By"). Du erkennst das daran, dass noch ein kleines rotes Lämpchen leuchtet, wenn du das Gerät mit der Fernbedienung ausschaltest. Die Geräte verbrauchen aber auch in der Wartestellung weiter Energie, ohne dass sie benutzt werden. Computer und Drucker verbrauchen sogar permanent Strom, sobald sie in die Steckdose eingesteckt sind.
Allein wenn alle Menschen in Deutschland den Stecker ziehen würden (oder den Kippschalter einer Steckdosenleiste nutzen würden), um Geräte auszuschalten, könnten wir laut Umweltbundesamt im Jahr 3,5 Milliarden Euro sparen. Daher:
- Schalte Geräte direkt am Gerät aus, wenn du sie nicht mehr benutzt. Das lohnt sich vor allem beim Fernseher.
- Hilfreich sind auch Steckdosenleisten mit Kippschaltern, die den Strom ganz abschalten. Schließe möglichst viele Geräte über so eine Leiste an und schalte sie dann auch ab. Gerade beim Computer und der Stereoanlage lohnt sich das.
Auch andere Geräte ziehen Strom, wenn sie in der Steckdose stecken: zum Beispiel Ladegeräte für Akkus und Netzteile für Handys. Du solltest sie daher nur in die Steckdose stecken, wenn du tatsächlich gerade Geräte oder Akkus auflädst.
3. Kühlschrank
Der Kühlschrank ist das Gerät, das in den meisten Haushalten am meisten Strom verbraucht - im Jahr etwa für 50€. All das gilt natürlich auch für die Tiefkühltruhe. Damit die Geräte nicht noch mehr Geld kosten, helfen ein paar einfache Tipps:
- Lasse die Kühlschranktür nicht lange offen stehen.
- Stelle kein heißes Essen rein, sondern lasse es erst draußen abkühlen, bevor du es in den Kühlschrank stellst.
- Der Kühlschrank muss nicht auf der höchsten Stufe laufen. Im Innenraum sollten es 7°C sein, im Gefrierfach -18°C.
- Wenn sich im Gefrierfach Reif oder Eis gebildet hat, verbraucht das Gerät viel mehr Energie. Da lohnt es sich, den Kühlschrank mal abzutauen.
- Der Kühlschrank sollte nicht in der Sonne oder direkt neben dem Herd oder der Tiefkühltruhe stehen. Je kühler die Umgebung, desto weniger Strom verbraucht der Kühlschrank.
- Wenn ihr in Urlaub fahrt, solltet ihr den Kühlschrank ausräumen und dann den Stecker ziehen. Dann muss aber unbedingt die Kühlschranktür offen sein, damit sich kein Schimmel bildet.
4. Herd
Auch beim Kochen und Backen kannst du Energie sparen:
- Töpfe sollten immer zugedeckt sein, wenn etwas gekocht wird. Denn sonst geht viel Wärme unnötig verloren.
- Wenn du Töpfe verwendest, deren Boden etwa so groß ist wie die Herdplatte, dann verbraucht das weniger Energie.
- Beim Backen kann man auf das Vorheizen fast immer verzichten. Nur bei Plätzchen und wenigen anderen Gerichten ist es ratsam, den Ofen vorzuheizen.
5. Wäsche waschen und trocknen
Auch beim Waschen und Trocknen wird Energie verschwendet.
- Wäsche sollte möglichst immer nur auf der niedrigsten Stufe gewaschen werden. Bunte Wäsche bei 30°C, Kochwäsche bei 60°C.
- Ein Trockner frisst sehr viel Strom. Dabei kann Wäsche auch an der Luft trocknen.
6. Richtig heizen und lüften
Klar möchtest du es auch im Winter in deinem Zimmer warm haben. Aber der Flur und der Keller müssen sicher nicht mitgeheizt werden. Und wenn du für Stunden weg bist, muss dein Zimmer auch nicht genauso warm sein, wie wenn du da bist. Daher:
- Drehe die Heizung runter, wenn du aus dem Haus gehst. Du solltest sie nicht ganz ausschalten, aber eine niedrige Stufe genügt. Wenn du nach Hause kommst, drehst du sie dann wieder etwas höher.
- Schließe die Tür zu dem Zimmer, in dem die Heizung läuft. Sonst heizt du den Flur mit, was völlig unsinnig ist.
- Ein- bis zweimal am Tag solltest du für 5 Minuten richtig durchlüften. Das heißt: Heizung runterdrehen und dann alle Fenster und Türen auf! Damit die aber nicht gleich wieder mit lautem Knall zufliegen, stelle Stühle vor die Türen und Töpfe vor die Fester.
- Ansonsten sollten im Winter unbedingt alle Fenster geschlossen bleiben. Denn sonst heizt du nach draußen und wirfst so Geld zum Fenster raus.
- Du musst nicht das ganze Jahr im T-Shirt herumlaufen können. Warme Kleidung kannst du auch im Haus tragen. So muss die Heizung erst später angestellt werden und weniger hoch eingestellt werden. Als Zimmertemperatur empfehlen Ärzte etwa 20°C.
7. Auf absolute Umweltsünder verzichten!
- So genannte Terrassenheizer, die man bei kalten Temperaturen im Freien verwendet, verbrauchen extrem viel Energie, die direkt "verpufft". Darauf solltest du unbedingt verzichten! Auch Restaurants und Cafés, die für Gäste solche Heizstrahler bereitstellen, sollte man nicht unterstützen.
- Eine Klimaanlage, die permanent für angenehme Temperaturen sorgen soll, benötigt extrem viel Energie und sollte deshalb besser ausbleiben. Außerdem ist die trockene Luft, die eine Klimaanlage verursacht, alles andere als gesund. Die Temperaturunterschiede belasten zudem den Organismus.
8. "Stromräuber" aufspüren
Wenn du herausfinden willst, welches Gerät bei dir zu Hause wie viel Strom verbraucht, dann brauchst du ein kleines Zusatzgerät. In Baumärkten und Warenhäusern kannst du genannte "Energiekostenmonitore" kaufen . Sie werden zuerst in eine Steckdose gesteckt, dannn wird das Gerät angeschlossen, das überwacht werden soll. Nun zeigen sie an, ob und wie viel Strom fließt.
Eine Surroundanlage hat im Test zum Beispiel Strom für 70€ verbraucht, obwohl sie im Leerlauf war.
Als Rechentipp: Jedes Watt Strom kostet im Jahr 1,46€.
9. Beim Gerätekauf auch auf Energiekosten achten
Viele Leute achten vor allem auf den Preis, wenn sie neue Geräte kaufen. Doch einige Geräte verbrauchen viel weniger Strom als andere. Da ist der höhere Preis oft schon nach einem bis zwei Jahren wieder raus. Grundsätzlich hilft:
- Achtet auf Umwelt- und Energiesparsiegel beim Kauf neuer Geräte.
Computer & Co.
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Auch bei Computern gibt es große Unterschiede beim Stromverbrauch. Du solltest beim Kauf darauf achten, dass ein neuer Rechner wenig Energie verbraucht und leise läuft. Lass' dich am Besten in einem Fachgeschäft beraten.
- Moderne Flachbildschirme (TFT-Monitor) sind nicht nur platzsparend, sie verbrauchen auch zwei- bis dreimal weniger Energie als alte Röhrenmonitore.
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