von Britta Pawlak
Der Begriff "Ökosystem" kommt aus dem Griechischen - er setzt sich aus den Wörtern "oikos" (Haus) und "systema" (das Verbundene) zusammen. Mit Ökosystemen befasst sich vor allem die Ökologie, ein Teilbereich der Biologie. Sie untersucht die Beziehungen zwischen verschiedenen Lebewesen und der sie umgebenden Umwelt.
Alle Lebewesen in einem bestimmen Gebiet stehen untereinander in Wechselbeziehungen und bilden eine "Lebensgemeinschaft". Das Ökosystem bezeichnet genau diese Wechselwirkung zwischen Lebewesen wie Mikroorganismen, Pflanzen oder Tieren - in der Fachsprache nennt man ihre Lebensgemeinschaft auch "Biozönose" - und dem Lebensraum in einem begrenzten Gebiet - dem so genannten "Biotop" oder "Ökotop". Die Gesamtheit dieser Lebensräume auf unserem Planeten nennt man "Biosphäre".
Auf der Erde gibt es viele verschiedene Ökosysteme. Eine erste Unterscheidung wird zwischen Land-, Süßwasser und Meeresökosystemen getroffen. Weiterhin bestehen in diesen Gebieten zahlreiche kleinere Ökosysteme wie zum Beispiel Laubmischwald, Tropenwälder, Wattenmeer oder Halbwüste. Selbst ein kleiner Teich stellt ein eigenes Ökosystem dar. In jedem dieser Lebensräume existieren verschiedene Arten nebeneinander, die voneinander abhängig sind. Sie besetzen dabei unterschiedliche "ökologische Nischen" - damit sind alle Umweltbedingungen gemeint, die eine bestimmte Art zum Überleben benötigt. Und dazu gehören natürlich auch die Bedingungen, die durch die Wechselbeziehungen zu anderen Lebewesen geschaffen werden.
So betreiben grüne Pflanzen Fotosynthese und produzieren dabei Sauerstoff. Pflanzen werden im Ökosystem auch als "Erzeuger" oder "Produzenten" bezeichnet, denn sie bauen aus "anorganischen" Stoffen "organische" (so nennt man pflanzliche oder tierische Bestandteile) auf und liefern den anderen Arten - den so genannten "Verbrauchern" oder "Konsumenten" - ihre Nahrung. Das geschieht direkt oder indirekt: Pflanzenfresser bezeichnet man auch "Primärkonsumenten", da sie sich direkt von den Pflanzenstoffen ernähren. Fleischfresser sind "Sekundärkonsumenten", denn sie fressen andere Tiere, die sich von Pflanzen ernähren oder selbst Pflanzenfresser jagen - und so weiter, denn am Anfang der Nahrungskette stehen stets die Pflanzen.
Es entstehen also unterschiedlich lange Nahrungsketten, in denen von Pflanzen aufgebaute Stoffe in tierische Nährstoffe "umgewandelt" werden. Weiterhin spielen in einem solchen Ökosystem die "Zersetzer" oder "Destruenten" eine wichtige Rolle, die abgestorbene organische Substanzen von anderen Lebewesen abbauen - das sind vor allem Bakterien und Pilzarten. So werden abgestorbene Pflanzenteile und Reste von toten Tieren von Bakterien und Kleinstlebewesen, den Mikroorganismen, zersetzt und es entsteht immer wieder fruchtbarer Boden, auf dem neue Pflanzen wachsen können.
Auch Menschen sind Teil von Ökosystemen - allerdings bewegen sie sich, im Gegensatz zu den meisten Tierarten, in mehreren dieser Systeme gleichzeitig. Die Ökosysteme in der Natur sind schützenswert, da sie äußerst empfindlich auf plötzliche Veränderungen und menschliche Eingriffe reagieren können - zum Beispiel, indem Wasser durch Chemikalien und Öl verschmutzt, die Luft durch Abgase verpestet oder Naturraum vom Menschen vernichtet wird, um Straßen und Häuser zu bauen, Ackerflächen für die Landwirtschaft zu schaffen oder Holz zu gewinnen. Ebenso eine starke Düngung der Böden, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie die intensive Jagd und Überfischung belasten die Ökosysteme nachhaltig und gefährden die in ihr lebenden Arten. Da diese in Wechselbeziehung leben, hat es Folgen für alle dortigen Lebensformen, wenn ein Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten ist.
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