14.12.2004
Die vielleicht schönste Kunstsammlung der Welt gastierte sieben Monate in Berlin. 200 Werke der berühmten Kunstsammlung des Museum of Modern Art in New York, bekannt als „MoMA“, wurden vom 20. Februar bis zum 19. September 2004 in unserer Hauptstadt ausgestellt. Berlin war die einzige Station in ganz Europa.
Einige der schönsten Werke der modernen Kunst sind normalerweise nur in New York zu besichtigen. Dazu gehören beispielsweise „Der Tanz“ von Henri Matisse, Vincent van Goghs „Sternennacht“ oder Roy Lichtensteins „Ertrinkendes Mädchen“. Umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen des Museums in New York hatten die Amerikaner bewogen, 200 der bedeutendsten Kunstwerke aus der MoMA-Sammlung auf die Reise zu schicken. Ihre Wahl fiel auf Berlin.
Mit 1,2 Millionen Besuchern war die Ausstellung eine der erfolgreichsten Ausstellungen weltweit.
100. Geburtstag von Salvador Dalí
Der große surrealistische Maler Salvador Dalí kam am 11. Mai 1904 zur Welt. Seine Kunstwerke verwirren und faszinieren uns noch heute. Spanien feierte das ganze Jahr lang den 100. Geburtstag seines großen Künstlers. „Kaum ein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat so sichtbare Spuren hinterlassen wie Dalí“, sagte der spanische König Juan Carlos I. zur offiziellen Eröffnung des Dali-Jahres 2004 in Figueras, der Heimatstadt von Salvador Dalí.
Dalí baute stets an seinem eigenen Denkmal als „König der Surrealisten“. Laut Selbstaussage stand er gerne auf der Seite der Reichen und Mächtigen. So sagte er 1975 in Paris: „Sie haben Geld für Kunst und können etwas bewirken.“
Munchs 'Der Schrei' gestohlen
Vor den Augen entsetzter Museumsbesucher wurde am Sonntag, 22. August 2004, das Bild „Der Schrei“ von Edvard Munch aus dem nach ihm benannten Museum in Oslo gestohlen. Zusammen mit diesem weltberühmten Gemälde raubten zwei bewaffnete Einbrecher auch das Munch-Bild „Madonna“.
Munchs gestohlenes Bild „Der Schrei“ wurde 1893 gemalt und gilt als frühes Meisterwerk des Expressionismus. Es zeigt einen angsterfüllt blickenden Menschen auf einer Brücke. Nach Ansicht verschiedener Kunstexperten hat das Bild für Oslo die gleiche Bedeutung wie die „Mona Lisa“ für Paris.
Nach dem spektakulären Raub der beiden Bilder hat die norwegische Polizei bis heute noch keine heiße Spur. Die Meisterwerke gelten als unverkäuflich!
Brandkatastrophe in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar
Ein Großfeuer zerstörte in der Nacht vom 2. auf den 3. September 50.000 zum Teil uralte Bücher in der Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek. Das Haus gehört zum Weltkulturerbe und beherbergte rund eine Million historischer Bücher. Mittelalterliche Handschriften, kostbare Bibeln, die legendäre „Faust“-Sammlung von Goethe, Originalausgaben von Shakespeare und ganze Privatbibliotheken anderer berühmter Dichter gehörten zum Fundus der Anna-Amalia-Bibliothek.
Der Brand hat im historischen Buchbestand große Lücken hinterlassen. 50.000 Bücher sind verbrannt, 62.000 Bücher wurden durch das Feuer und das Löschwasser schwer beschädigt. Nur 28.000 Bände wurden unversehrt aus der Bibliothek gebracht. Dank der Hilfe von hunderten Bürgern, die eine Menschenkette bildeten, konnten aber einige besonders wertvolle Bücher gerettet werden.
Für die Wiederherstellung der Bücherbestände wird ein Zeitraum von bis zu 30 Jahren geschätzt. Allein die Restaurierung der beschädigten Werke kostet ungefähr rund 20 Millionen Euro.
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