Nikolaus, Weihnachtsmann oder Christkind?

Was hat Santa Claus mit Coca-Cola zu tun?

Vor Kaufhäusern, in der Werbung und in Filmen sehen wir in der Adventszeit überall Weihnachtsmänner, Nikoläuse und Knecht Ruprechte. Und dann ist da auch noch das Christkind. Das ist ganz schön verwirrend. Wie entstanden die Figuren und Bräuche und wer spielt in der (Vor-)Weihnachtszeit eigentlich welche Rolle? Was hat die Marke Coca Cola mit dem Weihnachtsmann zu tun?

Am 6. Dezember ist Nikolaustag. Der heilige Sankt Nikolaus hat tatsächlich gelebt - und zwar im 4. Jahrhundert. (Quelle: Volksschule Krems-Lerchenfeld)

In Deutschland, Österreich und der Schweiz glaubte man ursprünglich nur an den Heiligen Sankt Nikolaus, der am 6. Dezember mit seinem Knecht Ruprecht in die Häuser kam. Und natürlich an das Christkind, das am 24. Dezember die Kinder bescherte.

Der Weihnachtsmann stammt dagegen aus einer ganz anderen Kultur. Er ist eine Märchenfigur, die ihren Weg aus den Vereinigten Staaten von Amerika und Russland zu uns gefunden hat. Die Limonadenmarke Coca-Cola war stark daran beteiligt. Aber nun der Reihe nach.

Der heilige Sankt Nikolaus von Myra

Am 6. Dezember feiert man den heiligen Nikolaus. Der hat tatsächlich gelebt - und zwar im 4. Jahrhundert, also vor etwa 1.700 Jahren, an der türkischen Mittelmeerküste. Er war zu seiner Zeit ein sehr beliebter Bischof, der als Freund der Kinder und der Seeleute bekannt wurde. Eine Geschichte erzählt, dass er vielen armen Kindern das Leben gerettet hat, indem er alles Gold aus seiner Kirche verkaufte und das Geld dann den armen Familien gab.

Eine andere Geschichte erzählt davon, dass er während einer Hungersnot alle kirchlichen Kornspeicher öffnen lies, damit die hungernden Menschen kostenlos Brot backen konnten. Das soll viele Menschenleben gerettet haben. Er starb am 6. Dezember 345. Nach seinem Tod wurde er heilig gesprochen. Noch heute ist der heilige Nikolaus in der katholischen Kirche der Schutzpatron der Kinder und der Seeleute. In Erinnerung an seine guten Taten wird er jedes Jahr am 6. Dezember geehrt. Wenn du an diesem Tag morgens aufwachst und vor deinem Bett einige Geschenke, Obst und Süßigkeiten vorfindest, dann hast du das der Legende von Sankt Nikolaus zu verdanken.

Knecht Ruprecht, Weihnachtsmann und Christkind

Thomas Nast zeichnete 1881 diesen klassischen Weihnachtsmann.
Thomas Nast

Dieser finstere Geselle, der manchmal den Nikolaus begleitet, stammt noch aus vorchristlicher Zeit. Er ist meist dunkel gekleidet und hat eine Rute dabei. So erschreckt der böse Knecht Ruprecht die "bösen Kinder". Doch dank dem Nikolaus gibt es am Ende doch noch Geschenke.

Der Weihnachtsmann ist eine Märchengestalt. In den USA heißt er Santa Claus und in Russland Väterchen Frost. In unserer Vorstellung wohnt er am Nordpol, wo ihm Elfen und Wichtel dabei helfen, die Weihnachtsgeschenke für die Kinder zu basteln. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember macht er sich mit einem Rentierschlitten auf den Weg zu den Kindern der Welt. Er klettert durch die Schornsteine der Häuser und bringt die Geschenke. Am Weihnachtsmorgen, also am 25. Dezember, finden die Kinder dann vor dem Kamin unterm Weihnachtsbaum Geschenke.

Bei uns in Deutschland war das Märchen vom Weihnachtsmann aber weniger bekannt. Erst durch Hollywood-Filme und die Werbung kam die Tradition zu uns. Eine entscheidende Rolle hat dabei Coca-Cola gespielt. In unserer Kultur brachte ursprünglich nicht der Weihnachtsmann, sondern das Christkind die Geschenke. Keiner hat es je gesehen - es ist wohl ein himmlisches Engels- oder Elfenwesen mit Flügeln. Es soll an die Geburt des Jesuskindes im Stall erinnern. Das Christkind beschert die Kinder in Deutschland schon am Abend des 24. Dezembers.

Was hat Coca-Cola mit Weihnachten zu tun?

Mit dem "Weihnachtsmann" wollte Coca-Cola erreichen, dass die Menschen sogar im Winter gerne kalte Limonade trinken. (Quelle: Coca-Cola)

In den USA kam die Firma Coca-Cola auf die Idee, den Weihnachtsmann als Werbefigur für sich einzusetzen. Der Schwede Haddon Sundblom sollte im Jahr 1931 eine Weihnachtskampagne für die dunkle Limonade entwerfen. Als er eine Idee suchte, sah der Zeichner einen pensionierten alten Auslieferungsfahrer von Cola-Cola mit einem langen, weißen Bart. Da kam Sundblom die "Erleuchtung": Er zeichnete einen "Cola-Claus".

Die Figur des Weihnachtsmannes gab es schon vorher, aber er hatte keine einheitliche Kleidung (mal trug er einen grünen, mal einem blauen und manchmal auch einen roten Mantel). Doch die Firmenfarben von Coca-Cola sind bekanntlich weiß und rot. So wurde der Weihnachtsmann für die Werbung von Sundblom so eingekleidet, wie wir ihn heute noch kennen. Coca-Cola hat es geschafft, dass niemand mehr den Weihnachtsmann in einen blauen Wintermantel stecken würde.

Er grinste nun von so vielen Werbeplakaten auf der ganzen Welt, dass er immer populärer wurde. So hat Coca-Cola unser Bild vom Weihnachtsmann geprägt.

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letzte Aktualisierung: 11.12.2019

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