14.12.2005
Die 13-jährigen Schüler Fabian und Nikolas des Georg-Bücner-Gymnasiums in Kaarst haben uns eine erfundene Geschichte vom kleinen Katzenhai "Tucky" geschickt. Tucky fühlt sich in seinem Aquarium einsam und ständig von Wissenschaftlern beobachtet. Doch eines Tages schließt er Freundschaft mit Philipp.
Tucky öffnete seine kleinen ozeanblauen Augen und sah durch die Öffnung der Höhle nach draußen. In der Höhle war es dunkel, aber durch den schmalen Eingang kam viel Licht. Durch den Eingang sah er auch, dass immer noch eine gaffende Menge dastand, diesmal nur in weißen Kitteln. Er steckte den Kopf nach draußen und sah mit an, wie die Menschenmenge plötzlich erschrocken hochfuhr und einer schnell etwas auf einen Zettel schrieb.
Er zeigte ihnen die Zähne, damit sie verschwanden, aber sie schrieben nur wieder seine Reaktion auf. Jetzt kam er ganz raus und sah zwei Menschen in komischen Anzügen, die versuchten, ihn zu untersuchen. Er wich zurück und zeigte ihnen die Zähne. Trotzdem kamen sie immer näher, aber jetzt zog sich Tucky in seine Höhle zurück. Am Nachmittag erst verließ er die Höhle wieder und war froh darüber, dass diesmal nur ein Mensch da war: ein Junge.
Der Junge sah ihn traurig an, als hätte er Mitleid mit ihm. Tucky näherte sich dem Jungen. Der hielt eine Hand gegen die Scheibe, als wolle er Tucky streicheln. Tucky gefiel das und er kam noch näher. Der Junge schien mit ihm zu sprechen, seine Lippen bewegten sich, aber Tucky hörte nichts. Tucky schwamm im Kreis und der Junge machte dies nach. Jetzt gähnte er und der Junge gähnte auch.
Der Junge gefiel Tucky immer mehr und er vertraute ihm langsam. Auf einmal kam ein Mann rein. Sofort nahm der Junge einen Mopp und wischte den Boden, er machte wohl hier sauber. Der Mann schrieb sich kurz etwas auf und ging wieder. Der Junge hörte auf zu putzen und spielte wieder mit Tucky. Sie spielten noch den ganzen Tag lang. So lange, bis der Junge ging und Tucky in seine Höhle schwamm und einschlief.
Liebes Tagebuch, Hallo ich bin’s, Philipp. Heute war ich das erste Mal bei Sea Life, um sauber zu machen. Sofort hab ich auch einen neuen Freund gefunden. Du weißt ja, seitdem ich hierher gezogen bin, hatte ich noch keinen richtigen Freund. Jetzt hab ich einen gefunden: es ist ein kleiner Katzenhai bei Sea Life. Wir haben den ganzen Tag gespielt und er ist süß. Also ich glaube, wir werden dicke Freunde. Gute Nacht! |
Als Tucky am nächsten Tag aufwachte, war außer dem Jungen niemand da. Diesmal war er hier, um mit ihm zu spielen. Heute und die ganze Woche spielten die beiden und waren inzwischen richtige Freunde geworden.
Liebes Tagebuch Sorry, das ich mich erst nach einer Woche melde, aber ich bin abends immer später nach Hause gekommen, weil ich so lange mit Tucky gespielt habe. Ich hab von einem Wärter erfahren, wie er heißt. Wie sind jetzt die dicksten Freunde. Und ich glaube, wir werden jetzt jeden Tag spielen. Gute Na . . .! |
Einen Monat später kam Philipp mit einem Stein zu meinem "Gefängnis“. Diesmal fackelte er nicht lange. Er warf die Scheibe ein. Das ganze Wasser lief aus, bis Tucky auf dem glatten Boden lag. Philipp nahm ich auf und rannte mit ihm im Arm davon. Tucky wäre erstickt, wenn Phillip ihn nicht gerade noch rechtzeitig an einem Steg im Hafen ins Meer geworfen hätte. Während Tucky immer tiefer sank, sah er Phillip hinterher, der kurz darauf verschwand. Tucky war nun im Meer und er fing ein neues Leben an.
Liebes Tagebuch Heute hab ich meinen besten und einzigen Freund verloren. Also, das war so: Ich hab von meinen Eltern erfahren, dass wir wieder umziehen müssen. Das will ich natürlich nicht, aber was kann ich schon ändern? Also bin ich zu Tucky gegangen, habe seine Scheibe eingeworfen, ihn genommen, zum Meer geschleppt und ihn frei gelassen, weil ich ihn nicht alleine lassen konnte. Also Gute Nacht und auf Wiedersehen! |
Fabian und Nikolas vom Georg-Büchner-Gymnasium in Kaarst bei Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) haben uns diese Geschichte geschickt.
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