22.03.2008
"Die Konkurrenz wird uns bald nur noch mit dem Fernglas zu sehen bekommen", tönte Bayern-Manager Uli Hoeneß, der schon immer etwas mehr als nur eine gesunde Portion Selbstbewusstsein hatte, vor einigen Tagen. Genau meinte er damit: Tabellenführer Bayern München wird alle anderen Vereine so weit hinter sich lassen, dass die Deutsche Meisterschaft schon bald entschieden sein wird. Doch dass hinter Hoeneß’ Sprüchen etwas mehr steckt als nur vorlautes Getöse, zeigten die Bayern heute einmal mehr: Gegner Leverkusen hatte nicht den Hauch einer Chance.
#Spielplan25#

Bayern München – Bayer Leverkusen 2:1
Anders als das Ergebnis es vermuten lässt, waren die Hausherren fast während des gesamten Spiels klar überlegen. Nur in der Schlussphase, als Leverkusen durch den eingewechselten Bulykin aus dem Nichts den Anschlusstreffer erzielte, schien Bayern kurz zu wackeln. Vorher beherrschte die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld, aus der Luca Toni als doppelter Torschütze herausragte, den Tabellendritten fast nach Belieben. Der Vorsprung der Bayern in der Tabelle wuchs gegenüber Verfolger Hamburg auf nunmehr sieben Punkte an, weil der HSV in Wolfsburg nur unentschieden spielte.
Hertha BSC Berlin – FC Schalke 04 1:2
Da die Berliner die Anfangsphase der Partie völlig verschliefen, schien das Spiel schon nach gut zwanzig Minuten entschieden; Gerald Asamoah und Jermaine Jones schossen die Schalker in Führung. In der zweiten Halbzeit bot sich jedoch ein ganz anderes Bild: Hertha wirkte wie verwandelt und erspielte sich zahlreiche Gelegenheiten, die aber ungenutzt blieben. Nur Sofian Chahed konnte Schalkes Torwart Manuel Neuer mit einem Foulelfmeter überwinden. Gegen Ende der Partie entfachte die Heimmannschaft noch einmal gehörigen Druck, doch Schalkes Abwehr verteidigte mit etwas Glück die knappe Führung.
Arminia Bielefeld – Werder Bremen 1:1
Schmeichelhafter Punktgewinn für Bielefeld: Gegen die Bremer, die wieder auf Nationalspieler Torsten Frings zurückgreifen konnten, verteidigten die defensiv eingestellten Arminen ihr Tor mit aller Kraft. Kaum einmal kam die Heimelf vor das Tor von Bremens Torhüter Tim Wiese, doch im entscheidenden Moment staubte Kirch einen Abpraller von Wichniareks Schussversuch ab – die überraschende Führung für Bielefeld, obwohl Bremen drückend überlegen war. Bielefeld setzte daraufhin weiter auf kompromisslose Verteidigung, Bremens Stürmer konnten das Bielefelder Bollwerk nicht durchbrechen. Letztlich half den Gästen ein Foulelfmeter, den Diego verwandeln konnte. Bis zum Schlusspfiff war Werder drauf und dran das Spiel zu kippen, doch die eiserne Deckungsarbeit der Ostwestfalen ließ kein Gegentor mehr zu.
VfL Wolfsburg – Hamburger SV 1:1

Zunächst schien für die Hansestädter alles nach Plan zu laufen, denn Reinhardt brachte sein Team durch einen Kopfballtreffer in Führung. Nach einer Unachtsamkeit von Trochowski aber konnte Ljuboja, der in vergangenen Saison noch für den HSV kickte, die Wölfe durch einen Weitschusstreffer zurück ins Spiel bringen. In der Schlussphase wurde es dann turbulent. Im Mittelpunkt: Schiedsrichter Kinhöfer, der vier Platzverweise verteilte, zwei für den VfL, zwei für den HSV. Das Unentschieden bringt keines der beiden Teams weiter: Der HSV verliert den Anschluss an den FC Bayern, während Wolfsburg den UEFA-Cup-Rängen entfernt bleibt.
Borussia Dortmund – Karlsruher SC 1:1
Große Aufregung in den Schlussminuten auch in Dortmund: Sekunden vor dem Abpfiff schob Dortmunds Wörns die Kugel wenige Zentimeter vor dem Tor über die Linie, doch stand dabei im Abseits, weil KSC-Keeper Miller herausgeeilt war. Der Sieg für den BVB wäre verdient gewesen, da sich die Hausherren gegenüber den Gästen ein Plus an Chancen erspielt hatten. Der KSC agierte defensiv, aber war zu jeder Zeit hellwach: Eichner erkämpfte sich im entscheidenden Moment den Ball, der dann über weitere Stationen zu Freis kam. Der Stürmer überwand BVB-Torhüter Ziegler mit etwas Glück. In der ersten Halbzeit hatte Petric die Dortmunder mit einem sehenswerten Freistoßtor in Führung gebracht.
VfB Stuttgart – Hansa Rostock 4:1
In Reihen der Stuttgarter stach einmal wieder der beste Torschütze der Rückrunde heraus, Nationalstürmer Mario Gomez. Trotz einer leichten Oberschenkelblessur erarbeitete sich „Super Mario“ zahlreiche Möglichkeiten, von denen er aber nur eine, in der 86. Minute, nutze. Unmittelbar vor dem Schlusspfiff legte er noch das 4:1 durch Bastürk auf. Rostock hielt lange Zeit gut mit den Schwaben mit, musste sich aber am Ende doch verdient geschlagen geben. Das Ergebnis fiel für den Spielverlauf allerdings etwas zu hoch aus.
1. FC Nürnberg – VfL Bochum 1:1
Noch immer müssen die abstiegsbedrohten Nürnberger unter ihrem neuen Trainer Thomas von Heesen auf den ersten Sieg warten. Die Franken liefen nach dem frühen Führungstreffer von Sestak gar einem Rückstand hinterher. Misimovic konnte aber kurz später ausgleichen. Danach verflachte die Begegnung mehr und mehr. Nürnberg bleibt auf dem vorletzten Tabellenplatz und muss dringend punkten, um den Abstieg noch zu vermeiden.
MSV Duisburg – Hannover 96 1:1
Gezeichnet von einem hart umkämpften Spiel hielt Hannovers Torhüter Robert Enke das Unentschieden mit einer hervorragenden letzten Parade fest. Enke war gezwungen, das Spiel mit einem Kopfverband zu Ende zu führen, nachdem ihm ein Duisburger in einem Zweikampf eine Platzwunde zugefügt hatte. Trotzdem war der Torwart bester Hannoveraner. Dass Duisburg gegen Ende der Partie mehr und mehr auf den Führungstreffer drängte, lag an Hannovers Unterzahl: Stürmer Mike Hanke ließ sich bereits in der Anfangsphase zu einem Ellenbogenschlag gegen seinen Gegenspieler hinreißen. Die Folge: Rot für den Nationalstürmer. Dennoch ging Hannover durch Stajner in Führung. Duisburg schaffte den Ausgleich durch Lamey. Am Ende war Duisburg dem Sieg näher, doch Hannovers Defensive kämpfte vorbildlich.
Eintracht Frankfurt – Energie Cottbus 2:1
Bereits am Donnerstagabend unterstrich die Frankfurter Eintracht ihre derzeitige gute Form. Gegen Cottbus, die in der vergangenen Woche noch den großen FC Bayern bezwangen, zeigten die Hessen eine konzentrierte Leistung. Winter-Einkauf Caio traf für die Eintracht, kurz später der starke Defensiv-Mann Russ. Cottbus war durch Kapitän Rost in Führung gegangen, doch versäumte es dann nachzulegen.

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