von Tanja Lindauer
Prostitution bedeutet, dass ein Mensch sexuelle Handlungen gegen Geld anbietet. Leider sehen viele Menschen keinen anderen Ausweg, um an Geld zu kommen, oder sie werden sogar dazu gezwungen, als Prostituierte zu arbeiten. Besonders schlimm ist es, dass es sogar Kinder gibt, die ihre Körper auf diese Weise verkaufen (müssen) und zu sexuellen Handlungen gezwungen werden. Gerade für Kinder und Jugendliche handelt es sich bei Prostitution um derart menschenunwürdigen Handlungen und eine schlimme Form von Missbrauch, unter dessen Folgen sie ein Leben lang leiden. Während die Regelungen zur Prostitution unter Erwachsenen in den einzelnen Ländern unterschiedlich sind, ist Kinderprostitution immer verboten!
Schätzungen zufolge handelt es sich bei Kinderprostitution jedoch längst nicht um eine Ausnahme. Millionen von Jungen und Mädchen müssen jährlich ihren Körper verkaufen. Vor allem in armen Ländern kommt Kinderprostitution oft vor: So sollen es in Indien etwa 400.000 Kinder sein und in Brasilien sogar bis zu zwei Millionen, die gezwungen sind, als Prostituierte zu arbeiten. Es ist sehr schwer, das Problem in den Griff zu bekommen, da es immer heimlich stattfindet. Den Menschen, die die Kinder dazu bringen oder gar zwingen, ist es egal, wie sich die Prostituierten dabei fühlen, sie haben nur das Geld vor Augen. Denn sie können durch Kinderprostitution viel Geld verdienen. Oftmals sind es Menschenhändler, die den verzweifelten Eltern ihre Kinder abkaufen und ihnen versprechen, dass ihre Kinder ein besseres Leben haben würden. Die Eltern sehen diese Möglichkeit als einzigen Ausweg, um zu überleben. Aber in Wahrheit werden die Kinder oft in Bordelle gebracht, wo sie als Prostituierte arbeiten müssen. Viele von ihnen sind noch nicht einmal 14 Jahre alt! Neben dem Bordell sind aber etliche Kinder auch auf dem so genannten "Straßenstrich" zu finden, das bedeutet, sie müssen den ganzen Tag lang am Straßenrand auf Freier warten und dann mit ihnen mitgehen. Oft begeben sie sich dabei in gefährliche Situationen. Außerdem stecken sich viele der Kinder mit schlimmen Krankheiten wie HIV oder Syphilis an, weil die Freier auf ungeschützten Sex bestehen.
Es gibt auch Eltern in armen "Entwicklungsländern", die keine andere Möglichkeit sehen, um die Familie zu ernähren, als ihre Kinder selbst auf den Strich zu schicken. Vor allem Mädchen gelten in einigen Kulturen als "weniger wert" und einigen Eltern ist es sogar egal, ob ihre Töchter dabei seelisch und auch körperlich erkranken. Oftmals werden die Kinder von ihren Zuhältern auch gefangen gehalten und drogenabhängig gemacht. Damit wollen sie den Willen der Kinder brechen und verhindern, dass sie weglaufen oder sich wehren. Andere Kinder in armen Ländern hingegen prostituieren sich, weil sie so noch das meiste Geld verdienen oder weil auch ihre Eltern schon auf diese Weise ihr Geld verdient haben und sie es gar nicht anders kennen.
Doch welcher Mensch tut einem Kind so etwas an? Die Beweggründe sind ganz unterschiedlich. Neben den Einheimischen gibt es sehr viele Ausländer, so genannte Sextouristen, die in arme Länder reisen, um auf Kosten der Kinder Sex mit Minderjährigen zu haben. Außerdem gibt es zum Beispiel in bestimmten afrikanischen Kulturen Männer, die glauben, dass der Geschlechtsverkehr mit einer Jungfrau sie von Aids heilen könne. Daher wollen sie unbedingt mit jungen Mädchen ungeschützt Sex haben. Das ist natürlich völliger Blödsinn und so läuft vielmehr das Kind große Gefahr, sich mit Aids und gefährlichen Krankheiten anzustecken. Aber nicht nur in armen Ländern gibt es Kinderprostitution, auch in Europa gibt es Mädchen und Jungen, die sich prostituieren. Man spricht dann auch vom "Babystrich". In Deutschland und anderen Industrieländern gehen Mädchen und Jungen oft aus Verzweiflung auf den Strich, weil sie drogenabhängig sind und regelmäßig Geld für gefährliche Rauschmittel wie Heroin benötigen.
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letzte Aktualisierung: 06.11.2014
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