04.02.2006
Bei einem Fährunglück sind Anfang Februar über 1.000 Menschen im Roten Meer ertrunken. Die 35 Jahre alte Fähre "Al Salam Boccaccio 98" war auf dem Weg von Saudi-Arabien nach Ägypten, als sie in der Nacht gesunken ist. Augenzeugen berichten von einem Feuer an Bord.
Das Schiff war nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Dubah (Saudi-Arabien) vom Radarschirm verschwunden. Überlebende des Unglücks berichten, dass bereits kurz nach dem Ablegen ein Feuer in einem Lagerraum unter Deck ausgebrochen sei, der Kapitän aber dennoch nicht umgekehrt sei. Die Fähre soll noch einen Notruf abgesetzt haben, ehe sie gegen zwei Uhr nachts gesunken ist.
Die Rettungskräfte sind erst etwa zehn Stunden nach dem Unglück am Ort des Geschehens eingetroffen. Sie konnten nur einen kleinen Teil der nach offiziellen Angaben 1414 Menschen retten, die an Bord der Fähre waren.
Zu wenig Rettungsbote an Bord?
An Bord waren vor allem Ägypter, die in Saudi-Arabien arbeiten oder auf dem Rückweg von einer Pilgerreise waren. Weshalb das Schiff sank, ist noch ungeklärt. Fähren dieses Typs, die vorne und hinten eine Lade-Klappe haben, gelten jedoch bei Experten als besonders gefährlich. Nur wenig eindringendes Wasser reiche aus, um sie zum Kentern zu bringen.
In der Nacht des Unglücks hat ein Sturm gewütet und es soll bis zu zehn Meter hohe Wellen gegeben haben. Die Augenzeugenberichte lassen vermuten, dass ein technischer Defekt verantwortlich für die Katastrophe ist. Es sollen außerdem viel zu wenig Rettungsboote und Schwimmwesten an Bord gewesen sein.
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