von Nathan - 29.08.2005
Kinderreporter Nathan ist acht Jahre alt und hat in diesem Sommer eine traurige Geschichte erlebt. Deshalb schreibt er nicht über einen tollen Urlaub, sondern über seinen kranken Zwillingsbruder Marc.
Hallo, ich bin Nathan und ich bin acht Jahre alt. Ich möchte dir von meinem Sommer erzählen. Er ist überhaupt nicht so verlaufen, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Aber ich möchte dir die Geschichte trotzdem erzählen, weil es bestimmt viele Kinder gibt, bei denen es auch nicht so gut lief.
Am Anfang war ich sehr sauer und enttäuscht, aber jetzt muss ich sagen, dass es trotzdem ein schöner Sommer war. Mit meinem Bericht möchte ich anderen Kindern, denen es vielleicht ähnlich ergangen ist, Mut machen. Hier also meine Geschichte:
Schlechte Nachricht vom Arzt
Es ist Sommer. Endlich Ferien! Endlich weg fahren! Wir haben uns sehr gefreut. Aber dann kam alles anders. Meinem Zwillingsbruder Marc, den wir alle "Marcki" nennen, geht es schon lange nicht gut. Aber kurz vor den Ferien bekamen wir einen schlimmen Bericht über seine Gesundheit.
Der Arzt sagte, dass nur zehn Prozent der Lungen richtig funktionieren würden. Ich habe das nicht sofort verstanden. Doch als ich in die Gesichter meiner Eltern sah, da wurde mir klar, dass das nichts Gutes bedeutete. Meine Eltern haben mir erklärt, dass der Urlaub ausfällt und wir alle meinem Bruder helfen müssen.
Ich war sehr enttäuscht, dass wir nicht weg fahren. Und ich war wütend auf die Ärzte, die meinen Bruder zuvor nicht richtig betreut hatten. Wenn ich mit Marc herum tobe, müssen wir immer nach zehn Minuten aufhören zu spielen. Dann laufen Marcs Augen blau an und er kann nicht mehr, weil er kaum noch Luft bekommt.
Wenn die Luft knapp wird
Außerdem fängt er oft auch an zu nörgeln und wird ganz schlapp. Das passiert immer, wenn wir rennen, Skateboard fahren, turnen und sogar, wenn wir einfach nur herumalbern und viel lachen. Auch ich muss dann natürlich jedes Mal aufhören. Das ist manchmal gar nicht leicht. Doch wenn ich dann in das Gesicht meines Bruders sehe, verstehe ich es sofort.
Natürlich könnte ich dann mit anderen Kindern weiter spielen, aber ich möchte doch lieber bei meinem Bruder bleiben. Er ist mir sehr wichtig. Ich will ihn nicht verlieren. Ich will mit ihm spielen, solange er lebt. Wir können ja auch manchmal nach ein paar Minuten weiterspielen.
Die anderen Kinder wollen nicht mit meinem Bruder spielen, weil er schon nach kurzer Zeit müde wird. Sie fangen dann immer an ihn zur hänseln, und das mag ich nicht. Aber dann denke ich mir: "Die haben ja keine Ahnung.“ Trotz allem hatte ich einen schönen Sommer mit Marcki!
Vielen Dank, lieber Nathan, für diesen traurigen, aber dennoch sehr schönen Bericht! Nathan bedankt sich ganz herzlich bei allen, die seinem Bruder Marc "gute Besserung" wünschen und gewünscht haben, besonders bei Simon, Marie und Anika. Hinweis: Wie immer, wenn Kinder und Jugendliche Beiträge auf der Helles-Köpfchen-Seite veröffentlichen, nehmen wir nur gute und sehr gute Bewertungen (vier und fünf Sterne) entgegen.
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