19.03.2006
Zwei Wochen nach dem Ende der Olympischen Spiele haben sich die besten körperlich behinderten Sportlerinnen und Sportler der Welt zu den Paralympics getroffen. Neun Tage lang sind 535 ehrgeizige Frauen und Männer aus 39 Ländern in 58 spannenden Wettkämpfen gegeneinander angetreten. Hier kannst du dir den abschließenden Mediallenspiegel sowie die Medaillengewinner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ansehen.
Olympische Spiele für behinderte Sportler wurden erstmals 1960 in Rom ausgetragen. Seit 1976 gibt es auch paralympische Winterspiele. Der Begriff "Paralympics" bedeutet übersetzt soviel wie "Neben-Olympische-Spiele" für Menschen mit Behinderung.
Bei den Paralympics treten die Sportler in drei Gruppen gegeneinander an: Es gibt spezielle Wettbewerbe für blinde und sehbehinderte Athleten, andere Disziplinen richten sich an Sportler mit fehlenden Gliedmaßen, die stehen, und die letzte Gruppe bilden die sitzenden Paraolympioniken, denen zum Beispiel beide Beine fehlen oder deren Beine gelähmt sind. Geistig behinderte und hörgeschädigte Sportler nehmen dagegen nicht an den Wettkämpfen teil.
Die Paraolympioniken messen sich in fünf Sportarten: Schlitten-Eishockey, Rollstuhl-Curling, Langlauf, alpiner Skilauf und Biathlon. Dabei hoffen die deutschen Athleten wieder auf viele Erfolge. Vor vier Jahren in Salt Lake City gewannen sie 33 Medaillen, darunter 17 Mal Gold. Damit waren sie die erfolgreichste Nation der Spiele. Österreich holte 29 Medaillen, davon 9 Mal Gold und wurde Vierter der Nationenwertung. Die Schweiz gewann insgesamt 12 Medaillen und wurde Siebter.
Alpiner Skilauf
Die Disziplinen Abfahrt, Super G, Riesenslalom und Slalom sind die gleichen wie im großen Ski-Zirkus. Dass Skifahren auch ohne Arme, mit denen man Stöcke halten kann, sehr gut möglich ist, kannst du dir bestimmt vorstellen. Mit modernen Prothesen (so heißen künstliche Gliedmaßen) fahren auch Athleten ohne Beine rasante Ski-Abfahrten und Slalompisten herunter. Sogar querschnittsgelähmte Sportler können mit einem speziellen Sitz-Ski antreten. Sie starten in einem eigenen Wettbewerb.
Auch sehbehinderte und blinde alpine Skifahrer messen sich bei den Paralympics. Sie werden von einem zweiten, nicht behinderten Läufer begleitet, der ihnen durch laute Töne die Laufrichtung zeigt.
Skilanglauf
Auch beim Skilanglauf treten Athleten zum Wettkampf an, denen Gliedmaßen fehlen. Gelähmte Sportler sitzen in einem Skischlitten und bewegen sich nur mit der Kraft ihrer Arme vorwärts. Blinde Langläufer haben einen zweiten Läufer dabei, der sie begleitet und ihnen den Weg weist.
Beim Langlauf stehen Wettbewerbe auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke sowie der Staffel auf dem paralympischen Programm. Die Streckenlänge reicht dabei von 2,5 Kilometern beim Frauen-Sprint und den Staffeln bis zu 20 Kilometern bei der Herren-Langstrecke.
Biathlon
Beim Biathlon müssen die Sportler neben dem Langlauf auch noch auf Zielscheiben schießen. Jeder Fehlschuss wird mit einer Zeitstrafe geahndet. Amputierte und gelähmte Sportler treten in verschiedenen Klassen an.
Auch beim Biathlon sind sehbehinderte und blinde Sportler am Start. Um die Scheiben treffen zu können, hat ihr Gewehr eine spezielle Laser-Zielerfassung. Diese sendet einen Ton auf den Kopfhörer der Sportler. Je höher der Ton ist, desto näher ist der Athlet dem Zielpunkt.
Eishockey auf Schlitten
Beim Sledge-Eishockeyturnier stehen die Sportler nicht auf Kufen, sondern sitzen auf kleinen, speziellen Schlitten. Mit zwei kurzen Schlägern, die am Ende mit Spikes besetzt sind, können sie beschleunigen und Tore schießen.
Ansonsten sind die Regeln genauso wie beim normalen Eishockey. Jede Mannschaft besteht aus fünf Feldspielern und einem Torwart. Die Spielzeit beträgt 3 x 15 Minuten.
Rollstuhl-Curling
Beim Rollstuhlcurling treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Jede versucht, ihre Steine möglichst nahe am Zentrum des Zielkreises zu platzieren. Jeder Stein, der näher liegt als der bestplatzierte Stein des Gegners, zählt einen Punkt in der Endabrechnung.
Es gibt zwei Unterschiede zum Curling der nicht behinderten Sportler: Die Paralympioniken sitzen im Rollstuhl und es wird nicht mit Besen vor den Steinen her gewischt.
Der Medaillenspiegel (nach 58 von 58 Wettkämpfen) Gold Silber Bronze Gesamt 1. Russland 13 13 7 33 2. Deutschland 8 5 5 18 3. Ukraine 7 9 9 25 4. Frankreich 7 2 6 15 5. USA 7 2 3 12 6. Kanada 5 3 5 13 7. Österreich 3 4 7 14 8. Japan 2 5 2 9 9. Italien 2 2 4 8 10. Polen 2 - - 2 11. Weißrussland 1 6 2 9 12. Norwegen 1 1 3 5 13. Schweiz - 1 1 2 Australien - 1 1 2 Slowakei - 1 1 2 Spanien - 1 1 2 17. Großbritannien - 1 - 1 Tschechien - 1 - 1 19. Schweden - - 1 1
Die Medaillengewinner aus Deutschland
Die Medaillengewinner aus Österreich
Die Medaillengewinner aus der Schweiz
|
Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.
Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.