von Andreas Fischer - 11.03.2005
Am 11. März 2004 war Spanien von schweren Anschlägen durch radikale Islamisten betroffen: In Madrid explodierten in mehreren Zügen insgesamt zehn Bomben. 192 Menschen kamen ums Leben, etwa 1500 Reisende trugen Verletzungen davon.
Madrid und ganz Spanien gedenken den Opfern der Terroranschläge. Die 192 Bäume des angelegten Zypressenwaldes im Madrider Stadtpark "Retiro" stehen für die Todesopfer. Politiker aus verschiedenen Nationen werden sich dort versammeln, um gemeinsam mit Angehörigen der Opfer an den 11. März 2004 zu erinnern.
Auch Demonstrationen sind geplant, die auf die Gewalt der Verbrecherorganisationen aufmerksam machen. Die Menschen wollen ihre Entrüstung und Verachtung darüber zum Ausdruck bringen, dass Terroristen in Kauf nehmen, unschuldige Menschen zu töten, um ihre politischen Ziele mit allen Mitteln durchzusetzen.
Präsident Aznar beschuldigte die ETA - und verlor die Wahlen
Der damalige Ministerpräsident, José Maria Aznar, behauptete zunächst, die Organisation ETA würde hinter den Anschlägen stecken. Mehrmals beging die ETA in Spanien bereits Terrorakte. Ihr Ziel ist die Abspaltung des Baskenlandes, das zwischen Frankreich und Spanien aufgeteilt ist.
Doch tatsächlich war die radikal-islamische Verbrecherorganisation Al Qaida für die Anschläge vom 11. März verantwortlich. Sie rächte sich am Volk dafür, dass die damalige spanische Regierung den "Kampf gegen den Terror" von US-Präsident George W. Bush unterstützte und sich am Irak-Krieg beteiligte. Dabei war die Mehrheit der Spanier gegen eine militärische Beteiligung spanischer Truppen im Irak.
In wenigen Tagen standen in Spanien Neuwahlen an - und Aznar fürchtete, Wähler zu verlieren, wenn bekannt werden würde, dass die Anschläge in Verbindung mit seiner Politik und dem Bündnis mit den Vereinigten Staaten standen. Doch damit hatte Aznar umso mehr das Vertrauen der Wähler verloren. Seine Partei wurde nicht wiedergewählt, und neuer Ministerpräsident wurde der Sozialdemokrat José Zapatero. Er beschloss einen baldigen Truppenabzug der spanischen Soldaten aus dem Irak.
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