Vier der 21 in Europa lebenden Erdferkel sind im Frankfurter Zoo zuhause. Die Zwillinge Karla und Käthe sind erst ein paar Monate alt. Ihre Mutter Rosa ist die erste echte Erdferkel-Frankfurterin. Dagegen stammt der Vater aus den Vereinigten Staaten von Amerika und ist nach einem echten Rockstar benannt.
Genauer gesagt ist der Papa in der Stadt Memphis geboren, das ist die Heimat der Rock’n’roll-Legende Elvis Presley. Und natürlich heißt auch der Erdferkelpapa - dreimal darfst du raten - Elvis natürlich. Mama Rosa war 1991 das erste Erdferkel, das im Frankfurter Zoo geboren wurde und die Geburt überlebt hat. Seitdem sind noch sieben weitere Erdferkelchen in Frankfurt auf die Welt gekommen.
Die Geburt von Karla und Käthe im letzten Jahr war dennoch eine kleine Sensation. Nur im Arnheimer Zoo (Holland) gab es schon einmal eine Zwillingsgeburt von Erdferkeln.
Wie alle Tiere, die im Jahr 2004 im Frankfurter Zoo geboren wurden, bekamen die Ferkel einen Vornamen, der mit "K" beginnt: Karla und Käthe. Ob sie dort auch aufwachsen werden, ist noch nicht entschieden. Wenn ihnen das Gehege zu klein werden sollte, dann müssen sie an einen anderen Zoo in Europa abgegeben werden.
Ein Leben in der Dunkelheit
Die Erdferkel Karla und Käthe staksen mittlerweile auf wackeligen Beinen, aber mit großer Neugier, durchs Gehege. In ihren ersten Lebensmonaten durften sie noch nicht aus ihrer gemütlichen Bruthöhle heraus kommen, jetzt haben sie einen großen Nachholbedarf.
Erdferkel verbringen den ganzen Tag unter der Erde und kommen erst nachts nach draußen. Dieses Verhalten nennt man "nachtaktiv" sein.
Mit ihren starken Hufen können Erdferkel sehr gut im weichen Boden buddeln. So bauen sie sich in der freien Natur eine Wohnhöhle, in der es immer angenehme 24 Grad Celsius warm ist. In ihrer afrikanischen Heimat schwanken draußen die Temperaturen zwischen zehn Grad Celsius in der Nacht und über 40 Grad am Tag.
Sicher in der Wohnhöhle
Auch im Zoo können sie nach Herzenslust graben - nur eben nicht ganz so tief. Ihre Wohnhöhle haben sie nicht selber gebaut, wie es ihre Artgenossen in der freien Natur tun. Denn in der Wildnis kann es vorkommen, dass die Höhle einstürzt und die Bewohner sich nicht mehr befreien können. Deshalb haben Menschen für die Frankfurter Ferkelchen eine ganz sichere Höhle gebaut.
Solange die Erdferkel-Zwillinge mit ihrer Mama Rosa das Gehege erkunden, muss der eifersüchtige Papa Elvis in der Höhle bleiben. Es soll nicht zu Rangeleien kommen. Das macht ihm aber nicht viel aus, denn die Nächte sind ja lang. Wenn die Kleinen genug "große weite Welt" geschnuppert haben, geht's wieder zurück in ihre gemütliche Höhle. Dort sind sie vor neugierigen Blicken geschützt, da die Zoobesucher nur in einen Teil der Höhle hineinsehen können.
Lieblingsfutter: Termiten
In Afrika geht's nachts auf Futtersuche. Am liebsten machen sich Erdferkel über Termitenbauten her. Die sind zwar steinhart, aber Erdferkel können sie mit den kräftigen Vorderhufen aufbrechen.
Wenn es nach ihnen ginge, würden Karla und Käthe am liebsten immer nur leckere Termiten essen. Das würde ihnen aber nicht besonders gut bekommen. Da sind Erdferkel nicht anders als wir Menschen. Wenn du wählen dürftest zwischen Pizza und Eis oder Gemüseeintopf und Obstsalat, dann würdest du dich wahrscheinlich auch für das ungesündere Essen entscheiden, oder?
Im Zoo bekommen Karla und Käthe daher wie ihre Eltern einen Futtermix. Da ist alles drin, was sie für eine gesunde Ernährung brauchen: Hackfleisch, getrocknete Insekten, Obst, Algen, Gemüse - und manchmal natürlich auch ein paar frische Termiten.
Es scheint den Erdferkeln gut zu bekommen. So wurde einmal ein Erdferkel im Frankfurter Zoo stolze 24 Jahre alt. Älter werden sie auch in der freien Natur nicht.
(Liebe Leser! Um die kleinen Erdferkel nicht zu erschrecken, haben wir die Fotos ohne Blitz gemacht. Deshalb sind sie leider ein wenig verwackelt.)
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