von Britta Pawlak
Das Wort "Mission" kommt von dem lateinischen Verb "mittere", das entsenden und schicken bedeutet. Man versteht darunter einen Auftrag oder eine Aufforderung zu einer bestimmten Handlung. Der Begriff wird vor allem in politischen und religiösen Zusammenhängen verwendet. In der Politik ist damit zum Beispiel die Vertretung eines Landes in ausländischen Staaten oder bei internationalen Organisationen gemeint. Auch völkerrechtliche Unternehmungen und Hilfsleistungen der Vereinten Nationen (UN) werden "Missionen" genannt. Ebenso Tätigkeiten für den Geheimdienst und Spionage werden so bezeichnet - man spricht dann von "geheimen Missionen".
Bei Religionen versteht man unter einer Mission die Verkündung und Verbreitung ihrer Glaubensinhalte unter den Menschen. Insbesondere das Christentum und der Islam gelten als "missionierende Religionen", denn es geht ihnen darum, mit ihrer religiösen Botschaft möglichst viele Menschen zu erreichen. So haben die Apostel eine wichtige Rolle dabei gespielt, die christliche Lehre überhaupt bekannt zu machen - Apostel Paulus soll die Botschaft des Christentums vor 2.000 Jahren im Römischen Reich verkündet haben und gilt damit als einer der ersten christlichen Missionare. Gläubige Juden hingegen werben nicht um neue Glaubensanhänger, und so ist das Judentum heute die kleinste Gemeinschaft der fünf Weltreligionen.
Die Überzeugung, dass die eigene Religion die einzig wahre ist, kann aber sehr gefährlich werden. Die "Missionierung" war in einigen Fällen mit Gewalt und Unterdrückung verbunden und bei dem Vorhaben, "Nicht-Gläubige" und Andersgläubige vom eigenen Glauben zu überzeugen, wurde dann keine Rücksicht darauf genommen, ob die Menschen das überhaupt wollten. Zur Zeit des Kolonialismus zum Beispiel wurden viele afrikanische Einheimische von den europäischen Eindringlingen mit Zwang "christianisiert", also zum Christentum bekehrt - Menschen, die sich widersetzten, wurden bestraft, gefoltert und sogar getötet.