19.04.2008
Der FC Bayern München hat sich mit einem knappen 2:1-Erfolg über Borussia Dortmund den ersten von drei angestrebten Titeln in dieser Saison gesichert. Im DFB-Pokalfinale entpuppte sich Außenseiter Dortmund allerdings als unerwartet schwerer Gegner, der die Bayern gar in die Verlängerung zwang. Unbeeindruckt von der Dramatik des Spiels war es dann aber einmal mehr Bayern-Star Luca Toni, der den Dortmundern in der 99. Minute den entscheidenden Gegentreffer einschenkte.
Vor dem Finalspiel fragten sich viele der 72.954 Zuschauer im ausverkauften Berliner Olympiastadion, wie hoch der Sieg der favorisierten Bayern diesmal ausfallen würde – zu überlegen schien die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld zu sein, die Dortmund erst vor einer Woche in der Bundesliga mit 5:0 vom Platz fegte. Die Borussia befindet sich seit mehreren Wochen in einem Leistungstief und kassierte in den vergangenen zwei Bundesliga-Partien ganze acht Gegentore.
Wer allerdings dachte, dass die Bayern gegen Dortmund im Pokalfinale erneut leichtes Spiel haben würden, hatte sich geirrt: Dortmund spielte kampfbetont und ließ den technisch starken Bayern kaum Raum, um sich zu entfalten. Die Abwehr der Borussia stand sicher, bis Mark van Bommel einen 60-Meter-Pass auf Franck Ribery spielte, der Luca Toni in der Mitte mustergültig bediente. Der Italiener, für seine Nervenstärke vor dem gegnerischen Tor bekannt, schob eiskalt zum 1:0 für die Bayern ein. Die Schwarz-Gelben aber zeigten sich wenig beeindruckt und drängten vor allem in der zweiten Spielhälfte auf den Ausgleich. Kurz vor Schluss, als der FC Bayern schon wie der sichere Sieger aussah, zwang BVB-Stürmer Mladen Petric den Favoriten in die Verlängerung. Mit einem akrobatischen Schuss ließ er Torwart Oliver Kahn keine Abwehrchance, da Lucio den Ball unhaltbar abfälschte und einem weiteren Abwehrspieler unter der Sohle durchrutschte.
In der Verlängerung stellte Bayerns Weltklasse-Stürmer Luca Toni aber einmal mehr seine Ausnahmequalitäten unter Beweis: Einen Schussversuch von seinem inzwischen eingewechselten Sturmpartner Lukas Podolski lenkte Toni so geschickt ab, dass der Ball vorbei an BVB-Torhüter Marc Ziegler ins Tor trudelte – der dritte Doppelpack (also zwei Treffer in einem Spiel) von Toni in Folge! Schon in der Bundesliga traf der Führende der Torjägerliste gegen die Borussia doppelt, ebenso gegen Frankfurt am vergangenen Mittwoch.
Bayern München ist zum 14. Mal DFB-Pokalsieger und Torwart Bayerns Oliver Kahn darf sich nun Rekord-Pokalsieger nennen. Insgesamt gewann der 38-jährige Torwart schon zum sechsten Mal in seiner Karriere den deutschen Pokal – so oft wie keiner anderer Fußballer bisher. Nun hat der FC Bayern die große Chance, außer dem Pokal auch noch die Deutsche Meisterschaft und den UEFA-Pokal zu gewinnen - das so genannte "Triple" konnte bisher noch kein Verein in Deutschland gewinnen.
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