von Dennis Wiening - 11.03.2006
Helles-Köpfchen-Jugendreporter Dennis Wiening (13) wohnt in einem Vogelgrippen-Sperrgebiet. In seiner Heimat Neustadt an der Ostsee ist am 23. Februar eine tote Wildente gefunden worden, die den auch für Menschen gefährlichen H5N1-Virus in sich trug. Dennis berichtet von der Angst in der Bevölkerung und von frei laufenden Katzen. Außerdem berschreibt er, was die Polizei unternimmt, um die Seuche in den Griff zu bekommen.
Die Vogelgrippe ist mit Zugvögeln hierher gekommen. Zunächst ist der Virus auf Rügen aufgetreten, kurz danach hat er meine Stadt Neustadt in Schleswig-Holstein erreicht. Dass die Krankheit auch bei mir in der Gegend ausgebrochen ist, habe ich in der Schule erfahren. Viele Neustädter fürchten sich jetzt davor, dass sie an der Vogelgrippe sterben oder erkranken!
Wenn ein toter Vogel aufgefunden wird, kommen die Feuerwehr und die Polizei sofort zum Fundort. In einem Vogelpest-Speerbezirk zu wohnen heißt konkret: Man hat Angst, wenn man ein toten Vogel findet. Und man fürchtet sich davor, dass eine Epidemie ausbricht.
Seuchenmatten auf der Straße
Obwohl der Vogelgrippe-Alarm ausgerufen wurde, verhalten sich die Einwohner ruhig und lassen sich beraten. Alle Feuerwehr- und Polizeibeamten sind auf den Ernstfall vorbereitet. Es werden so genannte "Seuchenmatten" auf der Straße ausgelegt, damit die Ausbreitung des gefährlichen H5N1-Erregers gestoppt werden kann! Außerdem wird Desinfektionsmittel auf die Reifen der Autos gesprüht.
Ich wurde in der Schule, im Radio und im Fernsehen gewarnt. Es wurde gesagt, dass man keine toten Tiere anfassen soll und dass man drei Meter Abstand von Vogelkot nehmen soll. Außerdem soll man nicht mit Essensresten herum werfen und darf auf keinen Fall in Panik ausbrechen. Weil sich auf Rügen drei Katzen mit dem gefährlichen H5N1-Virus angesteckt haben, sollen wir Bewohner von Neustadt unsere Katzen nicht mehr rauslassen und die Hunde an der Leine führen!
Ich lasse mir keine Angst machen
Die Stimmung der Bevölkerung ist eigentlich ganz normal. Einige reagieren ängstlich auf die Vogelgrippe, weil sie denken, dass sich eine Epidemie entwickeln könnte. Das passiert dann, wenn sich der Vogelgrippen-Erreger so verändert, dass Menschen sich gegenseitig anstecken können. Bislang ist das noch nicht möglich.
Ich lasse mir keine Angst machen. Wenn was passieren sollte, dann werde ich jedem helfen! Tote Vögel habe ich noch keine gesehen. Trotz des Hausarrestes für Katzen, laufen noch fast alle draußen herum. Ihre Besitzer scheinen sich offenbar keine großen Sorgen zu machen, dass sich ihre Tiere infizieren.
Andere sagen, dass es wichtig sei, seine Katzen im Haus zu behalten, damit keine Epidemie ausbrechen kann. Sie machen sich nicht nur Sorgen um die Gesundheit ihrer Katze, sondern auch um ihre eigene. Denn sie fürchten sich davor, dass erst ihr Tier krank wird, nachdem es einen infizierten Vogel gefressen hat oder Kontakt mit ihm hatte. Und dass sie sich selber dann bei ihren kranken Tieren anstecken.
Viele Grüße
euer Dennis aus Neustadt in Holstein (Ostsee)
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