02.03.2006
"Alles ist gut - solange du wild bist!" Der Schlachtruf der Wilden Kerle verhallt am Anfang des Films, der derzeit in deutschen und Schweizer Kinos läuft (Filmstart in Österreich ist der 30. März). Denn die Mannschafts-Mitglieder haben sich in alle Himmelsrichtungen zerstreut. "Fußball ist Kinderkram. Nun ist es Zeit, erwachsen zu werden", behauptet Spielführer Leon. Ausgerechnet in dieser schweren Krise fordern die "biestigen Biestern" die Wilden Kerle zum Duell heraus.
Der achtjährige Nerv ist der Einzige, der noch fest glaubt an die wildeste Fußballmannschaft der Welt glaubt. Fleißig übt er den perfekten "Seitflugvolley" genau in den Winkel. In seinem Zimmer geht natürlich prompt eine Fensterscheibe zu Bruch. Doch der Schuss war perfekt - und jetzt ist er bereit, ein echter Wilder Kerl zu werden. Doch als er hoffnungsvoll zum Teufelstopf aufbricht, findet er das Spielfeld in einem jämmerlichen Zustand vor.
Statt den Wilden Kerlen tauchen die biestigen Biester auf. Das Mädchenteam hat alle Fußballmannschaften der Umgebung aus dem Stadion gefegt. Nun sollen auch die Wilden Kerle dran glauben.
Was ist wichtiger als Fußball?
Doch die haben sich nach der blamablen 1:25-Niederlage gegen die Nationalmannschaft sang- und klanglos aufgelöst. Leon, der ehemalige Anführer, hatte sogar schon nach sieben Gegentoren aufgegeben und sein Team im Stich gelassen. Nun spielt er lieber im blinkenden Cowboykostüm auf einem Seniorentanzabend in einer Westernband, statt mit den Wilden Kerlen zu kicken. Nerv will verhindern, dass Leon den biestigen Biestern kampflos das Feld überlässt. Er trommelt die Wilden Kerle für eine letzte Herausforderung zusammen. Und das Fußballfieber packt sie nach und nach alle wieder - Marlon, Raban, Joschka, Maxi, Markus, Juli, Vanessa und sogar Leon.
Allerdings sind die biestigen Biester ganz schön durchtrieben. Kein Wunder, denn ihr Trainer ist Fabi, der ehemals beste Freund von Leon. Der hat mit Leon noch eine Rechnung offen. Und so versucht er, mit fiesen Tricks die Wilden Kerle auseinander zu bringen oder zumindest seine Gegner zu schwächen. Am Ende kommt es zum entscheidenden Fußball-Duell in der unterirdischen Schlangenhöhle der biestigen Biester.
Fußballkerle im Comic-Gewand
Der dritte Teil der Wilde-Kerle-Filmreihe wird die jungen Fans der wildesten Fußballmannschaft der Welt wieder begeistern. Das Gehirn kann man nach dem Bezahlen an der Kinokasse ruhig ausschalten, denn zum Nachdenken regt der Film garantiert nicht an. Er soll vor allem Spaß machen. Man sieht dem Streifen an, dass die jungen Schauspieler viel Freude beim Dreh hatten. Die ganze Geschichte erinnert sehr stark an einen Comic. So sind die Kostüme knallbunt, und es kommen fantastische Maschinen wie "Kaugummifäden-Gewehre" und der "Geheimverstecks-Navigationsautomat" zum Einsatz. Um etwas über seine Umwelt zu lernen, ist dieser Film mit Sicherheit nicht geeignet. Anders als in der Wirklichkeit sind im dritten Teil der Winden Kerle die Fouls wichtiger als Fairness, Erwachsene werden als völlig hirnverbrannt dargestellt und junge Mädchen als möglichst aufreizend angezogene kleine Schlampen präsentiert.
Im Zentrum des Films steht wieder Leon. Der ist diesmal längst nicht so cool wie im ersten und zweiten Teil, sondern er zeigt viele Schwächen. Selbstzweifel nagen an ihm. Während des Films erlebt er ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Mal flammt seine Liebe zu Vanessa wieder auf, dann zwingen ihn die biestigen Biester, wieder richtig Fußball zu spielen. Am Ende erkennt Leon, dass es sich vor allem um Eines zu kämpfen lohnt: gute Freunde!
Mehr als nur ein Kinofilm
"Die Attacke der biestigen Biester" bietet lustiges Popcorn-Kino und coole Jungdarsteller, die auch tatsächlich gerne Fußball spielen. Darauf hat Regisseur und Wilde-Kerle-Erfinder Joachim Massanek großen Wert gelegt. Schließlich hat er stets sein eigenes Fußballteam, das er früher einmal trainierte, vor Augen gehabt, als er sich die Geschichten ausgedacht hat. Von seinem Originalteam aus München sind noch sein Sohn Leon (spielt Markus), Raban (spielt auch Raban), Kevin(Joschka) und Constantin (Fabi) dabei.
Im WM-Jahr 2006 stehen die Wilden-Kerle-Stars im Rampenlicht. Davon hat sich das Helle Köpfchen bei der Vorpremiere in Darmstadt überzeugen können. Als die Fußballkerle nach dem Film auf die Bühne gekommen sind, wurden sie von begeisterten Jungs und laut kreischenden Mädchen empfangen. Fast jeder Besucher hatte eine Wilde-Kerle-Baseballkappe auf dem Kopf oder ein passendes T-Shirt an. Und als die Wilden Kerle schließlich auf der Bühne ihren Schlachtruf ertönen ließen, schrie der ganze Kinosaal mit: "Alles ist gut - solange du wild bist!"
Das Interview mit Leon-Darsteller Jimi Blue Ochsenknecht und seinem Bruder Wilson Gonzalez kannst du lesen, wenn du auf "Zurück" klickst. Wenn du auf "Weiter" klickst, findest du das Interview mit der einzigen weiblichen Hauptrolle Sarah Kim Gries, die die Vanessa spielt.
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