04.07.2005
Die Mainzer Kinderuni hat am Wochenende etwas ganz Besonderes geboten: ein Wissenschafts-Musical. "Mister Technicolor" persönlich hat den Kindern erklärt, wie die Farbe in den Film kommt. Die laute Musik ließ die jungen Studenten begeistert mitklatschen, als Dorothy, Mister Technicolor, Toto der Hund und die giftgrüne Hexe ihren bühnenreifen Auftritt hatten.
Die beiden Filmwissenschaftlerinnen Fabienne Liptay und Susanne Marschall führten durch das Programm des Wissenschafts-Theaterstücks. So hatten selbst erfahrene Teilnehmer die Mainzer Kinderuni noch nie erlebt.
Etwa 500 Kinder sahen "filmische Experimente aus der bunten Hexenküche" und einen Filmklassiker aus dem Jahr1939: „Der Zauberer von Oz“. Die Hauptdarsteller des Films durften selbst erzählen, wie die Farbe in die Aufnahmen gelangt ist. Mitarbeiter der Kinderuni hatten sich dazu verkleidet und ihre Rollen einstudiert. Mit dabei waren die Hauptdarstellerin Dorothy, Toto der Hund, Mister Technicolor sowie eine giftgrüne Hexe.
Vorstellung statt Vorlesung
Susanne Marschall und Fabienne Liptay kamen zu Beginn der Vorlesung gleich zur Sache: „Wahrscheinlich sind die Filme, die ihr im Kino gesehen habt, alle ganz bunt. Es war einmal vor langer Zeit, da gab es jedoch noch keine Farbe im Kinofilm, obwohl die Welt da draußen genauso bunt war wie heute." Auf der Leinwand war alles ganz grau, schwarz und weiß. Das kann manchmal auch nett aussehen, aber mit der Farbe ist nun mal alles noch viel schöner. Das dachten sich die Filmemacher auch.
"Wir werden dir die Geschichte erzählen, wie die Farbe in den Film gekommen ist. Und dafür machen wir eine Reise zurück ins Jahr 1939 – damals, als deine Urgroßeltern ins Kino gegangen sind", sagten die Fimwissenschaftlerinnen. "Da war Farbe noch etwas ganz besonderes. Schauspieler, die ja ziemlich eitel sind, wollten endlich in Farbe zu sehen sein. In diesem Jahr, 1939, wurde der Film gedreht, von dem wir dir heute erzählen möchten: Der Zauberer von Oz." Dann beginnen sie ihre Erzählung und die Schauspieler haben ihren großen Auftritt.
Die Geschichte von „Der Zauberer von Oz“
Die kleine Dorothy wird durch einen Wirbelsturm aus ihrem Dorf in Kansas in das Zaubertal Oz geweht und macht sich auf die verzweifelte Suche nach dem mächtigen Zauberer, der ihr die Rückkehr ermöglichen könnte. Auf ihrem Weg trifft sie auf eine Vogelscheuche, die sich nach Verstand sehnt, einen Blechholzfäller, der gern ein Herz hätte, und einen ängstlichen Löwen, der so gern mutig wäre.
Mit "Der Zauberer von Oz" entstand in Hollywood 1939 eines der schönsten und aufwendigsten Musicals der Filmgeschichte. In der Hauptrolle: die damals 16 Jahre alte Judy Garland, der mit diesem Film der Durchbruch gelang.
Grau von Kopf bis Fuß
Wenn Dorothy in der Tür steht und sich umsieht, kann sie ringsum nichts als graue Prärie sehen. Kein Baum und kein Haus unterbrechen den weiten Bogen des flachen Landes, das in jeder Richtung an den Himmel stößt. Die Sonne hat das Ackerland zu einer grauen Masse zusammen gebacken, durch die sich kleine Risse ziehen.
Selbst das Haus, in dem Dorothy lebt, ist ebenso langweilig und grau wie alles andere. Dorothy hat einen kleinen Hund, den sie sehr liebt. Der heißt Toto und ist, genau, ebenfalls grau.
Übrigens lebt die kleine Dorothy in den Vereinigten Staaten von Amerika, allerdings in einer ziemlich hässlichen Gegend. Aber Amerika ist ja bekanntlich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Gute Voraussetzungen für die Zauberei also. Dorothy macht sich auf die Suche nach dem Farbfilm. Sie fragt sich, ob es das bunte Land hinter dem Regenbogen überhaupt gibt. Du erfährst es im zweiten Teil.
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